Kirchhain-Niederwald – eisenzeitliche Brücke

Ausgrabungen 2009 und 2011–2012 einer eisenzeitlichen Brücke mit Siedlung im Bereich der Kiesgrube Kirchhain-Niederwald. Wissenschaftliche Auswertung und Publikation.

Laufzeit: 2009 bis 2021

Projektverantwortliche: Dr. Christa Meiborg

Kontaktdaten: christa.meiborg@lfd-hessen.de

Nach der Entdeckung aufrechtstehender Holzpfosten im Erweiterungsbereich einer seit Anfang der 1960er betriebenen Kiesgrube im Herbst 2008 wurde im Frühjahr/Sommer 2009 eine flächendeckende Ausgrabung des Areals durch Mitarbeitende der hessenARCHÄOLOGIE, Außenstelle Marburg, durchgeführt. Die Fundstelle liegt östlich des kleinen Dorfes Kirchhain-Niederwald in Sichtweite der bekannten eisenzeitlichen Zentralsiedlung auf dem Basaltkegel der Amöneburg. Hierbei wurden die Überreste einer eisenzeitlichen Brücke freigelegt, die ursprünglich über ein heute vollständig verlandetes Flussbett des Flüsschens Wohra geführt hatte. Nur wenige Jahre später, nämlich bereits 2011/2012, folgte dann in unmittelbarer Nähe die Untersuchung von Siedlungsrelikten der vorrömischen Eisenzeit. Mit Hilfe einer insgesamt dreijährigen Förderung (2013–2014; 2016–2017) durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gelang dann eine interdisziplinäre Aufarbeitung des Fundplatzes unter Einbeziehung der Siedlungslandschaft des Amöneburger Beckens im Wandel von der Urnenfelder- bis zum Ende der Latènezeit. Den Projektabschluss bildete 2021 die zweibändige Publikation in der Reihe „Materialien zur Vor- und Frühgeschichte von Hessen, Bd. 31.1 und 31.2.“. (Text: Christa Meiborg)

Abb. 1 In situ erhaltene Pfähle im südlichen Abschnitt der latènezeitlichen Brücke (Foto: R.-J. Braun, LfDH).

Abb. 2 In der älteren (Flechtzaun) und in der jüngeren (Strauchweg) Mittellatènezeit errichtete hölzerne Konstruktionen unter und neben der Brücke (Foto: R.-J. Braun, LfDH).